Sowohl als auch

In vornehmer Zurückhaltung nach außen und kommunikativer Offenheit nach innen repräsentiert der Neubau die Bundesrepublik Deutschland in Sofia. Das Kanzleigebäude der Deutschen Botschaft ist als Solitär in einer Parkanlage zu betrachten. Als klarer Kubus verzichtet das Gebäude auf Vor- und Rücksprünge. Lediglich der Eingang wird durch einen Einschnitt markiert, der zugleich auf natürliche Weise das Vordach bildet.

Die architektonische Klarheit des Gebäudes entwickelt sich aus einem Grundraster, das konsequent vom Tragwerk über die Fassadenteilung bis zum Ausbau verfolgt wird. Die strenge Geometrie der Fassade wird nach Norden, Westen und Süden von großen Sonderbauteilen unterbrochen. Hier wird die Gebäudekonzeption des Innenraums in ein narratives Element der Fassade übertragen, die innere Struktur des Baukörpers wird ablesbar: In Erweiterung der inneren Erschießungszone erhält jedes Geschoss eine Aufenthaltsfläche mit Balkon und großer Fensterfront, die – ähnlich einem Passepartout – gerahmte Ausblicke auf die Stadt und im obersten Geschoss auf das mächtige Vitosha-Gebirge am Horizont zulässt. Es entstehen offene Raumsequenzen, die Orte der Kommunikation und des Austauschs schaffen.

Projektinformation

Name: Deutsche Botschaft Sofia

Wettbewerb 2014: 1. Preis

Projektart: Neubau eines Kanzleigebäudes der Deutschen Botschaft, Generalplanung

Ort: Sofia, Bulgarien

Auftraggeber: Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Staatliche Hochbauamt Baden-Württemberg

Fertigstellung: 2023

Planungspartner: wh-p GmbH Beratende Ingenieure (Tragwerk), EGS Plan (TGA), Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten

Projektteam: Angelika Babucke, Thomas Braun, Deniz Hocaoglu, Boriana Kitova, Borbala Kneip, Suna Konyalıoğlu (Projektleitung), Laura Palamattam, Winfried Speth, Steffen Wahl (Projektleitung)

Fotos / Visualisierungen: asp Architekten