Maßstabs­übergreifende Transformation

Wir befinden uns mitten in einem Transformationsprozess. Nicht nur stellt uns der Klimawandel vor eine Herausforderung. Auch der Strukturwandel verändert die Ansprüche an die Stadt, die Räume, in denen wir leben, wohnen und arbeiten. Wir müssen anerkennen, dass die gebaute Umwelt einen entscheidenden Einfluss auf die Vielfalt der Ökosysteme hat und damit auch auf die Wahrung unserer langfristigen Lebensgrundlagen. Gleichzeitig bildet sie sozusagen den Nährboden für gesundes, qualitätvolles Leben innerhalb der Stadt. Aus der Korrelation dieser beiden Aspekte ergibt sich deren großes Potential.

Unsere Projekte denken wir maßstabs­übergreifend vom Kleinen bis ins Große und umgekehrt.

Der allseits thematisierte Paradigmenwechsel kann also nur gelingen, wenn nicht nur Funktionen, sondern sämtliche Ebenen unseres gesamtgesellschaftlichen Lebens durch eine integrative Planung miteinander verbunden und in Einklang gebracht werden. Wenn Urbanität und Nachhaltigkeit, Dichte und Lebensqualität, landschaftliche Qualitäten und soziale Freiräume, Mobilität und Begegnung nicht als Widersprüche, sondern als gegenseitige Bereicherung gesehen und gedacht werden. Und wenn alle an diesen Entwicklungen beteiligten Fachdisziplinen in den Dialog treten, ihre spezifische Profession als Teil eines großen Ganzen sehen, das nur in Abstimmung und Aushandlung mit den anderen Beteiligten entstehen kann.

Maßstabsübergreifendes Denken ist unser Werkzeug, mit dem wir integrative Planung im Alltag umsetzen. Wir sind davon überzeugt, dass wir nur durch einen ganzheitlichen Ansatz Antworten finden können auf die Herausforderungen, die sich durch den Transformationsprozess ergeben. Deshalb denken und planen wir vom Großen bis ins Kleine. Und umgekehrt. Das heißt: Wir betrachten eine Aufgabe aus verschiedenen Disziplinen und Blickwinkeln. Nur so gelingt es, das übergeordnete strategische Planungsziel zu verfolgen und zugleich, die Bedürfnisse der NutzerInnen im Blick zu behalten.

Eine klimagerechte
Zukunft gestalten

Als PlanerInnen tragen wir eine besondere Verantwortung gegenüber unserer Umwelt und den Menschen. Bau- und Infrastrukturmaßnahmen sind in Deutschland  für 70 % des Flächenverbrauchs, 60 % des Abfallaufkommens, 50 % der Rohstoffentnahme, 40 % des Energieverbrauches und über 30 % des CO2 - Ausstoßes verantwortlich.

Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil unseres Selbstverständnisses und unserer Planung – sowohl in ökologischer, ökonomischer als auch sozialer Hinsicht. Im Sinne des Zirkulären Bauens in Kreisläufen zu denken und planen ist uns ebenso wichtig wie material- und ressourcengerecht zu konstruieren und ein für Mensch und Natur gesundes Umfeld zu schaffen.

Bauen als Ressource

Noch immer geht Neubauen viel zu häufig vor Weiterbauen. Noch immer wird der Gebäudekreislauf auf Abbruch und Neuerrichten optimiert. Und nicht darauf, Ressourcen im Kreislauf zu halten, weiter- und wiederzuverwenden. Nur durch den Erhalt und das Weiterbauen des Bestehenden wird es uns gelingen, bauliches Erbe und identitätsstiftende Orte zu bewahren und den Verbrauch Grauer Energie zu reduzieren.

Bestandsentwicklung und zirkuläre Bauprozesse sind zwei große Hebel des nachhaltigen Bauens

Unser Anspruch sollte daher sein, Nutzungsoffenheit und Anpassbarkeit der Gebäude und Quartiere von Beginn an mitzudenken. Auf Seite der PlanerInnen werden hier neue Prozesse und Abläufe notwendig: Das Denken im Lebenszyklus an sich, die Verzahnung von Entwurf und Materialrecherche sowie das Gestalten von recycelfähigen Konstruktionen. Nicht zuletzt bedarf es eines neuen zirkulären Verständnisses bei der Zusammenarbeit und Rollenteilung der beteiligten AkteurInnen.

Materialkreisläufe zu schließen, wird langfristig der wichtigste Schlüssel zum Schutz der Ressourcen sein. Klar ist, dass die Ausrichtung auf zirkuläre Prozesse unser Bauen tiefgreifend verändern und zu neuen Qualitäten führen wird. Unsere Städte und Gebäude werden sich ästhetisch verändern, gerade dadurch aber die Vielfalt und Offenheit unserer Gesellschaft widerspiegeln.

Planung als Dialog

Wir sind davon überzeugt, dass nur der Blick aus unterschiedlichen Perspektiven möglich macht, einen ganzheitlichen Ansatz umzusetzen. Die zunehmende Komplexität in Bauprojekten sowie die Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessen der Beteiligten, erfordern neue Prozesse und Strategien. Nicht nur sollten verstärkt AkteurInnen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, und Gesellschaft einbezogen werden. Einen Mehrwert sehen wir vor allem in der Zusammenführung der Perspektiven aller Fachdisziplinen. Nur dann, wenn wir gemeinsam unterschiedliche Perspektiven aufeinander abstimmen, entsteht ein ganzheitliches, konsistentes Ergebnis. So müssen Planungsprozesse und Kommunikation enger miteinander verbunden und der Dialog über die Planungsinhalte projektbegleitend befördert werden. Transformation gelingt nur, wenn alle abgeholt werden.

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Als UrbanistInnen beschäftigt uns die Wechselwirkung zwischen
Haus und Stadt. Als ArchitektInnen gestalten wir konkrete,
vielfältige und überraschende Lebensräume.
Als InnenarchitektInnen beleben wir sie mit
Material- und Farbkombinationen,
die inspirieren und eine Atmosphäre des Wohlfühlens schaffen.