Dichtes und nachhaltiges Mikroquartier

Aufgabe des städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs Berlin „Fennpfuhler Tor“: ein Entwurf eines dichten, autoarmen und im Sinne des Klimaschutzes vorbildlichen, nachhaltigen Mikroquartiers für das drei Hektar große Wettbewerbsgebiet im Bezirk Lichtenberg. Der Schwerpunkt: unter Zugrundelegung der Dichtezahlen eines ‚urbanen Quartiers‘ zeitgemäßen Wohnraum für unterschiedliche Nutzergruppen zu schaffen. Der Zusammenschluss mehrerer EntwicklerInnen, die Bestandsstruktur im Umfeld sowie die Ausbaupläne der A100 erforderten eine Konzeption, die sich phasenweise realisieren lässt. Vorgesehen ist, das Quartier Fennpfuhl durch eine dichte Randbebauung gegenüber der stark befahrenen Storkower Straße zu schützen.

Die Leitidee unseres mit dem 2. Preis ausgezeichneten Entwurfs: Über das städtebauliche Konzept werden Alt und Neu zu einem harmonischen Ganzen verbunden. Die klare Gliederung der Baukörper nimmt Bezüge zum Umfeld auf und formuliert dabei einen neuen attraktiven Ankunftsort für das Quartier. Übergeordnet bildet ein markanter Hochpunkt weithin sichtbar Orientierung. Eine Aufweitung des Straßenraums fungiert als Foyer ins Quartier.

Daran anschließend werden maßstäbliche Hofgemeinschaften geschaffen, die das nachbarschaftliche Zusammenleben fördern und zeitgemäße Wohnformen ermöglichen. Fließende, verknüpfende Freiräume von Bestand und Neubau sind essentiell. Öffentliche Erdgeschosszonen beleben das Mikroquartier. Je nach Lage gliedern sie sich in quartiersbezogene und übergeordnete öffentliche Nutzungen. Der die Gebäude umspielende Freiraum zoniert sich in einen Quartiersplatz, intensive Grünhöfe mit Übergang in die benachbarten Gartenhöfe im Norden, die grüne Spielallee und straßenbegleitende Grünschollen mit Verdunstungs- und Versickerungsmulden.

Die Gebäudestruktur ermöglicht eine nachhaltige, modulare Konstruktion in Holzbauweise. Im übertragenen Sinne kann diese auch als eine Fortentwicklung der seriellen Bauweise der Großwohnsiedlung gesehen werden. Im Hinblick auf die zunehmenden Folgen des Klimawandels soll sich das Gebiet nach dem Prinzip der Schwammstadt zu einem widerstandsfähigen System entwickeln. Ein hoher Anteil an blau-grünen Infrastrukturen sorgt für ein angenehmes Mikroklima im Quartier.

Projektinformation

Name: Städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb Berlin „Fennpfuhler Tor“

Ort: Berlin

Projektart: Städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb

Jahr: 2023

Projektteam: Timo Bilhöfer, Henriette Commichau, Nourn Mansour, Prottoy Shams,

Visualisierungen: asp Architekten