
Mutig bauen für eine lebenswerte Zukunft
Zentraler Entwurfsgedanke unseres Wettbewerbsbeitrag ist die Weiterentwicklung der Reese-Kaserne in ein identitätsstiftendes, auf Nachbarschaften aufbauendes Quartier. Die vorhandenen Potenziale sollen fortgeschrieben, Bedarfe angeglichen und die Figur der Reese-Kaserne vervollständigt werden. Dabei wird der nördliche Teil für schulische Zwecke vorgesehen und im südlichen Teil ein gemischt genutztes Quartier entwickelt. Das Kulturhaus Abraxas dient als Schnittstelle und Anziehungspunkt für den gesamten Stadtteil.

Als prägender Freiraum liegt der Westpark direkt vor der Tür. Rund um die Freifläche im Westen bilden strenge rechteckige Felder die Ränder des Parks. Auch das neue Areal im Osten des Parks greift das Motiv auf. Es werden drei neue Stadtbausteine generiert, die sich in den Park schieben: Das Wissensquartier mit Bildungshub und einer Lernlandschaft, das Kulturhaus Abraxas und die Reese-Nachbarschaften im Süden weise alle ihre eigenen Identitäten auf, die sich aus den Themen Gemeinschaft, Klima, Kultur, Natur, Mobilität und Energie zusammensetzen. Verbunden werden die Bausteine durch den Reese-Boulevard, einem robusten Freiraumgerüst, der durch heterogene Platzsequenzen neue Öffentlichkeit an den Parkrand bringt.
Der Quartiersplatz am Boulevard ist das neue Herz der Nachbarschaft. Ausgehend von dem bestehenden Baumhain, der als Zeugnis der ehemaligen Kaserne erhalten bleibt und durch Retentionsflächen erweitert wird, begrenzen vier Baufelder den Freiraum. Auf den Parkterrassen bieten zwei Terrassenhäuser Wohnungen mit Ausblick auf den Park; gemeinsame Terrassen im Erdgeschoss sowie auf dem Dach fördern die Gemeinschaft.
Das Gartenfeld setzt sich aus einer kleinteiligen Mischung aus freistehenden Gebäuden zusammen, die hohen und niedrigen Gebäudeteilen aufweisen und deren geneigte Dächer zu Energiegewinnung genutzt werden. In dem Kreativhof sind durch unterschiedliche große Baukörper verschiedene Wohnformen möglich. Zum Hof wird eine vertikale Gartenschicht vom Erdgeschoss bis zum Dach entlang der Fassade ausgebildet. Die Baustruktur der Wohnwerkstatt sieht in den tieferen Erdgeschossen Räume für Gewerbe, Werkstätten und Ateliers vor. In den Obergeschossen entsteht Wohnraum, der klassische Wohnformen aber z.B. auch experimentelles Hallenwohnen ermöglicht.
Projektinformation
Name: Resse Kaserne Augsburg
Art: Städtebaulichen Realisierungswettbewerb
Ort: Augsburg
Jahr: 2021
Kooperation: Treibhaus Landschaftsarchitektur
Team: Jana Melber, Ellen Henriques
Visualisierung: asp